Von allen Evangelien weist das Matthäusevangelium die größte Nähe zum Judentum auf. Das liegt unter anderem daran, dass sich das Matthäusevangelium an eine judenchristliche Gemeinde richtet. Die Nähe zum Judentum spielt aber gleichzeitig die Konflikte wieder, die sich innerhalb des damaligen Judentums zwischen jenen abspielten, die in Jesus den Christus, den Messias erkannten, und jenen, die genau das ablehnten. Das spiegelt sich unter anderem auch in der Passionserzählung nach Matthäus wider. Der erblickt in Jesu Handeln und Re-den einen Propheten in messianischer Mission, der das Schicksal der Ablehnung erfährt, das alle wahren Propheten erleiden. So wird auch die Passion selbst zu Erfüllung dieses prophetischen Schicksals, in der sich aber die wahre Botschaft Gottes offenbart: „Wahrhaftig, Gottes Sohn war dieser!“ (Mt 27,54)
Die Matthäuspassion weist einige spezifische Besonderheiten auf, in die der Wuppertaler Neutestamentler und Pastoralreferent Dr. Werner Kleine in seinem Vortrag einführt.
Mitschnitt der Glaubensinformation, die am 13. März 2024 als Webinar stattfand.
Weiterführende Links:
- Kleine ermittelt: Der Fall Judas, Youtube, 2.4.2023
- Ärgernis, Torheit oder Heilszeichen – die Bedeutung des Kreuzes und das Christentum (Glaubensinformation), Youtube, 28.2.2024
- Gebrochenes Brot und vergossener Wein – die neutestamentlichen Abendmahlsberichte (Glaubensinformation), Youtube, 17.6.2027