Vielfach wird die Offenbarung des Johannes, die auch als „Johannesapokalypse“ bezeichnet wird, als visionäre Schilderung endzeitlicher Ereignisse aufgefasst. Man sucht dann in ihr Anzeichen und Hinweise für den Beginn der endzeitlichen Apokalypse. Tatsächlich lassen sich in der Geschichte immer wieder Ereignisse finden, die in der Offenbarung des Johannes vorhergesagt erscheinen. Endzeit ist so eigentlich immer. Liegt das daran, dass die Visionen des Johannes ihre Erfüllung finden? Oder nutzt der Autor der Johannesoffenbarung apokalyptische Muster, die zwischen Gut und Böse, Hell und Dunkel unterscheiden, um ein ganz anderes Ziel zu verfolgen? Ein näherer Blick zeigt, dass sich die Offenbarung des Johannes an eine Gruppe verfolgter Christen richtet, die in einer konkreten Bedrohung getröstet und gestärkt werden sollen. Fast nebenbei kommt dabei ein interessantes Konzept des Verhältnisses von Zeit, Raum und Ewigkeit zum Vorschein.
Der Vortrag erschließt an diesem Abend eine neue Perspektive auf die Offenbarung des Johannes, die in der Tat bleiben aktuell ist – nur eben nicht zwingend als Beschreibung endzeitlicher Ereignisse, nach deren Zeichen man Ausschau halten könnte.
Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 22. November 2023 als Webinar stattfand.
Weiterführende Links:
- Gliederung Offenbarung des Johannes (pdf)
- Briefwechsel zwischen Plinius dem Jüngeren und Trajan (Brief X 96f) – Uni Siegen
- Präsentation Trajan und die Zahl 666 (Werner Kleine) (pdf)
- Katholische Citykirche Wuppertal, Raum – Zeit – Ewigkeit … eine theologische Verhältnisbestimmung (Glaubensinformation), Youtube, 9.11.2023
- Katholische Citykirche Wuppertal, Kath 2:30, Episode 31 – Die Offenbarung, Youtube, 10.2.2024