Die Auferstehung Jesu vom Kreuzestod bildet den Kernbestand des christlichen Glaubens. Es ist daher kein Wunder, dass die Evangelien der Schilderung der Passion weiten Raum geben. Nicht ohne Grund nennt man die Evangelien deshalb auch „Passionserzählungen mit ausführlicher Einleitung“. Während die Kreuzigung Jesu als historisches Ereignis greifbar ist, entzieht sich das Auferstehungsgeschehen dem historischen Zugriff. Geschichtlich verifizierbar ist der Glaube an die Auferstehung der frühesten Christen, die sich bisweilen auf persönliche Begegnungen mit dem Auferstandenen berufen. Auch wenn die Auferstehung selbst nicht historisch greifbar ist, ist es der Glaube als solcher. Vielleicht ist es diese Ambivalenz, die das vorsichtige Tasten der Evangelisten erklärt, wenn es um die Verkündigung der Auferstehung geht. Dabei fällt unter anderem auf, dass es mehrere Traditionen gibt, die zum einen mit Galiläa, dem Ursprungsort der Jesusbewegung, zum anderen mit Jerusalem, dem Ort des Kreuzestodes, verbunden sind.
Der Wuppertaler Neustestamentler Dr. Werner Kleine erschließt die in den Evangelien zu findenden Auferstehungstraditionen und hinterfragt die dahinter stehenden historischen Linien. Wie gesagt: Auch wenn die Auferstehung selbst sich dem historischen Zugriff entzieht; die Verkündigung derer, die sich als Zeugen der Auferstehung sehen, ist in sich wieder geschichtlich greifbar.
Mitschnitt der Glaubensinformation, die am 10. April 2024 als Webinar stattfand.
Weiterführende Links:
- Werner Kleine, Wie leer war das Grab? – Alte und neue Fragen zur Auferstehung Jesu (Glaubensinformation), Youtube, 28.4.20222
- Triptychon Maria von Magdala (Anke Büttner), Flyer – pdf-Version
- Werner Kleine, Maria von Magdala vs. Petrus – Die Auferstehungsüberlieferung im NT und den Apokryphen, Youtube, 13.4.2018
- Elizabeth Schrader/Joan E. Taylor, The Meaning of „Magdalene“: A Review of Literary Evidence, in: JBL (2021), Jg. 140, S. 751-773
- Max Melzer, Wer war Maria Magdalena wirklich?, eulemagazin, 29.8.2022