Work-Live-Balance ist ein postmoderner Begriff, der Arbeit und Leben in zwei Sphären trennt, die in ein Gleichgewicht gebracht werden sollen. Gegenwärtig erscheint Arbeit sogar eher als ein notwendiges Übel, das minimiert werden muss. Die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich soll ein erhöhtes Maß an Freizeit ermöglichen und finanzieren. Dabei erscheint die Gegenübersetzung von Arbeit und Leben durchaus problematisch, wird die Arbeit doch offenkundig zu einem Zustand, in dem kein Leben ist.
Das war nicht immer so. Nicht nur, dass die monastische Regel des Benedikt von Nursia mit dem „Ora et labora“ (Bete und arbeite) eine Gleichwertigkeit von Arbeit und Gebet beschreibt; auch die Theologie der Schöpfung, wie sie sich vor allem im Buch Genesis ausdrückt, erblickt in der Arbeit nicht nur ein menschliches Wesensmerkmal; die Arbeit wird sogar zur Tätigkeit, in der sich die Gottebenbildlichkeit des Menschen ereignet. In der Arbeit wirkt der Mensch selbst an der Schöpfung mit, in der er lebt.
Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 5. Juni 2024 als Webinar stattfand.
Weiterführende Links:
- Johannes Paul II, Enzyklika Laborem Exercens, Vatican 14.9.1981
- Werner Kleine, Adam und Eva lernen zwischen Gut und Böse unterscheiden! – Über den Segen des sogenannten Sündenfall (Glaubensinformation), Youtube, 23.2.2023
- Werner Kleine, So sollt ihr beten! – Das Vaterunser (Glaubensinformation), Youtube, 30.9.2022