Christen glauben an die Dreifaltigkeit Gottes: Der eine Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Der Vater ist der Schöpfer. Dabei löst in der Diskussion nicht nur der Vater-Begriff immer wieder Nachfragen aus. Auch der Glaube an Gott als Schöpfer führt zu weiteren theologischen Fragen – etwa nach dem Ursprung des Bösen.
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Allmächtig ohnmächtig (Glaubensinformation)
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Gott, einer und Vater
Christen glauben an die Dreifaltigkeit Gottes: Der eine Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Der Vater ist der Schöpfer. Dabei löst in der Diskussion nicht nur der Vater-Begriff immer wieder Nachfragen aus. Auch der Glaube an Gott als Schöpfer führt zu weiteren theologischen Fragen – etwa nach dem Ursprung des Bösen.
Der Vortrag stellt sich diesen Fragen und gibt auf der Grundlage der biblischen Botschaft Antworten. Dabei steht sowohl die Entstehung der Vater-Anrede eine wichtige Rolle wie auch die Frage nach der Herkunft des Bösen. Es wird deutlich werden, dass der christliche Gott nur in paradoxer Form gedacht werden. Nur dann, wenn Gott auch ohnmächtig sein kann, ist er wirklich allmächtig. Und das hat Konsequenzen für das Christsein selbst.
Audiomitschnitt des Webinars der Reihe „Glaubensinformation“ vom 20. Oktober 2020. Es referiert Pastoralreferent Dr. Werner Kleine.
Die Frage nach dem, was der Mensch ist, beschäftigt Theologie und Philosophie gleichermaßen. Ist er bloß ein Tier, das sich seiner selbst bewusst ist, oder ein Wesen das spielen kann? Juden wie Christen sehen im Men-schen ein Geschöpf Gottes, dass nach dessen Bild, nach seiner Idee geschaffen wurde. Als Abbild Gottes parti-zipiert der Mensch nicht nur am göttlichen Schöpfungswerk; Gott hat ihn auch als echtes Gegenüber, als Person mit Freiheit geschaffen, weil nur in Freiheit eine echte, freie Antwort möglich ist. Das bedingt, dass der Mensch sich in seiner Freiheit auch von Gott abwenden kann. Freilich ist auch Gott frei – und das hat Konsequenzen für ein Verhältnis von Schöpfer und ebenbildlichen Geschöpf, das dialektischer nicht sein könnte. Es ist diese Spannung, in der sich menschliches Leben befindet – eine Spannung, der man ausweichen kann, die aber höchst sinnstiftend ist, wenn man sich ihr stellt.
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Geschöpf und Ebenbild: "Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst?" Psalm 8,5 (Glaubensinformation)
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Das Menschenbild der Bibel
Die Frage nach dem, was der Mensch ist, beschäftigt Theologie und Philosophie gleichermaßen. Ist er bloß ein Tier, das sich seiner selbst bewusst ist, oder ein Wesen das spielen kann? Juden wie Christen sehen im Men-schen ein Geschöpf Gottes, dass nach dessen Bild, nach seiner Idee geschaffen wurde. Als Abbild Gottes parti-zipiert der Mensch nicht nur am göttlichen Schöpfungswerk; Gott hat ihn auch als echtes Gegenüber, als Person mit Freiheit geschaffen, weil nur in Freiheit eine echte, freie Antwort möglich ist. Das bedingt, dass der Mensch sich in seiner Freiheit auch von Gott abwenden kann. Freilich ist auch Gott frei – und das hat Konsequenzen für ein Verhältnis von Schöpfer und ebenbildlichen Geschöpf, das dialektischer nicht sein könnte. Es ist diese Spannung, in der sich menschliches Leben befindet – eine Spannung, der man ausweichen kann, die aber höchst sinnstiftend ist, wenn man sich ihr stellt.
Im Beitrag wird auf einen Text von Dr. Till Magnus Steiner im biblischen Weblog „Dei Verbum verwiesen:
Diesmal geht es unter anderem um das Schweigen und die Stille. Braucht das wirklich, um zu reden? Wer genau hinsieht, erkennt, dass Gott lauter ist, als man denkt … Und das hat Konsequenzen für die Kirche, Theologinnen und Theologen, die in diesen Tagen merkwürdig still sind oder eher nach binnenkirchlich sprechen. Dabei heißt es in Apostelgeschichte 18,9f: „Der Herr aber sagte nachts in einer Vision zu Paulus: Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir, niemand wird dir etwas antun. Viel Volk nämlich gehört mir in dieser Stadt.“ Gerade jetzt, wo die Verhältnismäßigkeit der Mittel in der Corona-Krise immer neu ausgelotet werden muss, ist auch die Stimme derer gefordert, die den Menschen als Gottes Ebenbild sehen – in Solidarität den Kranken, Leiden und Sterbenden gegenüber, aber auch in Wachsamkeit der Freiheit gegenüber. Gerade jetzt ist Schweigen keine Option – weder in Kirche noch in der Gesellschaft. Die Krise ist ein Scheideweg – und da hat auch die Theologie ihre Pflicht, sich gesellschaftlich einzubringen.
Diesmal geht es unter anderem um das Schweigen und die Stille. Braucht das wirklich, um zu reden? Wer genau hinsieht, erkennt, dass Gott lauter ist, als man denkt … Und das hat Konsequenzen für die Kirche, Theologinnen und Theologen, die in diesen Tagen merkwürdig still sind oder eher nach binnenkirchlich sprechen. Dabei heißt es in Apostelgeschichte 18,9f: „Der Herr aber sagte nachts in einer Vision zu Paulus: Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir, niemand wird dir etwas antun. Viel Volk nämlich gehört mir in dieser Stadt.“ Gerade jetzt, wo die Verhältnismäßigkeit der Mittel in der Corona-Krise immer neu ausgelotet werden muss, ist auch die Stimme derer gefordert, die den Menschen als Gottes Ebenbild sehen – in Solidarität den Kranken, Leiden und Sterbenden gegenüber, aber auch in Wachsamkeit der Freiheit gegenüber. Gerade jetzt ist Schweigen keine Option – weder in Kirche noch in der Gesellschaft. Die Krise ist ein Scheideweg – und da hat auch die Theologie ihre Pflicht, sich gesellschaftlich einzubringen.
Der paraphrasierte Bibeltext findet sich in Apostelgeschichte 18,9f: „Der Herr aber sagte nachts in einer Vision zu Paulus: Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir, niemand wird dir etwas antun. Viel Volk nämlich gehört mir in dieser Stadt.“
Ist mein Lebensweg vorbestimmt? Bin ich zu »etwas« berufen? Gibt es eine innere Stimme, die mich zu einer Lebensaufgabe hin drängt? Welche Entscheidungsmöglichkeiten habe ich? In unserer modernen Welt gilt es, seinen Lebensweg selbstbestimmt zu finden und zu gehen. Wie dazu das christliche Menschenbild passt und was damit überhaupt gemeint ist – das ist Thema dieses Vortrags und Gesprächs.
Theocast
Was hat Gott sich bei mir gedacht?
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Lebensweg und Glaube
Ist mein Lebensweg vorbestimmt? Bin ich zu »etwas« berufen? Gibt es eine innere Stimme, die mich zu einer Lebensaufgabe hin drängt? Welche Entscheidungsmöglichkeiten habe ich? In unserer modernen Welt gilt es, seinen Lebensweg selbstbestimmt zu finden und zu gehen. Wie dazu das christliche Menschenbild passt und was damit überhaupt gemeint ist – das ist Thema dieses Vortrags und Gesprächs.
Dr. Werner Kleine verfolgt in dem Vortrag einen neutestamentlichen Ansatz. Die Spannung zwischen göttlichem Plan und menschlicher Freiheit ist komplex und paradox. Sie kann weder in die eine noch in die andere Richtung aufgelöst werden, ohne neue theologische Probleme aufzuwerfen. Oft wird dabei freilich die Allmacht Gottes „zu klein“ gedacht. Das Neue Testament kennt dieses Problem allerdings schon – und kommt zu erstaunlichen Antworten, in denen das Paradox von Gottes Allmacht und menschlicher Freiheit aus einer neuen Sichtweise betrachtet werden kann und – ohne vorschnell aufgelöst zu werden – die Freiheit des Menschen mit der Freiheit Gottes konfrontiert, keinen Menschen aufzugeben. Das wiederum hat Konsequenzen für eine Reihe von Begriffen, die in der Theologie gerne gebraucht, aber selten reflektiert werden: Was ist Berufung konkret? Was bedeutet die Rede vom Gericht? Was ist Sünde? Kann der Mensch überhaupt vor Gott bestehen? Er kann – gerade, weil er frei ist!
Mitschnitt eines Vortrages, den Dr. Werner Kleine am 5. November 2019 in Wuppertal im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ich bin’s. Das Leben im Blick“ des Katholischen Bildungswerkes Wuppertal/Solingen/Remscheid gehalten hat.