Zwischen Ekstase und Vernunft – Was Charismen sind und was nicht (Glaubensinformation)

Gerade in kirchlichen Kontexten wird aber immer wieder von der Notwendigkeit einer Charismenorientierung gesprochen, ohne dass näher geklärt würde, was denn nun unter „Charisma“ verstanden wird. Der Abend führt in die verschiedenen Charismenbegriffe ein und nimmt dabei vor allem die Charismenlehre des Neuen Testamentes in den Blick. Dabei wird deutlich werden, dass die Charismen durchaus kritisch zu hinterfragen sind. Nicht alles, was als Charisma verstanden wird, erscheint bei näherer Betrachtung nützlich.

Glaubensinformation
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Zwischen Ekstase und Vernunft - Was Charismen sind und was nicht (Glaubensinformation)
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Menschen mit Charisma verfügen im Allgemeinen über eine besondere Ausstrahlung. Zumindest ist das eine allgemeinverständliche Auffassung. Der Soziologe Max Weber hingegen versteht unter „Charisma“ verschiedene Formen herrschaftlicher Typen, die neben einer persönlichen Ausstrahlung einer Führungspersönlichkeit auch durch Recht (legal) oder Tradition begründet sein können. Schließlich kennt das Neue Testament den Begriff charismatischer Begabungen, die auf das Wirken des göttlichen Geistes zurückgeführt werden. Allein dieser kurze Überblick zeigt, wie unterschiedlich die Rede von Charismen verwendet wird. Gerade in kirchlichen Kontexten wird aber immer wieder von der Notwendigkeit einer Charismenorientierung gesprochen, ohne dass näher geklärt würde, was denn nun unter „Charisma“ verstanden wird. Der Abend führt in die verschiedenen Charismenbegriffe ein und nimmt dabei vor allem die Charismenlehre des Neuen Testamentes in den Blick. Dabei wird deutlich werden, dass die Charismen durchaus kritisch zu hinterfragen sind. Nicht alles, was als Charisma verstanden wird, erscheint bei näherer Betrachtung nützlich.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 11. Mai 2022 als Webinar stattfand.

Weiterführende Links:

Bei Euch (Folge 31 – 3.5.2020)

Macht und Dienst – ein Paradox, das gerne bemüht wird, wenn Mächtige sich demütig zeigen Wollen. Das Paradox vom Dienst der Macht ist tatsächlich ein Beziehungsangebot derer, die Macht haben – gerade wenn diese Macht nicht aus der Person heraus (charismatisch) oder legal begründet ist, sondern traditional, etwa durch eine rituellen Akt, wie die Weihe ihn darstellt. Dann gibt es für diejenigen, die einem so Bemächtigten gegenüberstehen, an sich keinen Grund, der Macht Folge zu leisten. Sie ist ein Beziehungsangebot, bei dem die Angesprochenen die Macht haben, es zu bestätigen oder eben nicht. Jede und jeder Mächtige, insbesondere die traditional begründeten Mächtigen, müssen deshalb ihre Entscheidungen kommunikativ vermitteln. Wo das unterbleibt, wird jede Herrschaft gewalttätig. Die Geschichte – auch die jüngere – ist voll von Beispielen solchen Machtmissbrauchs.

Bei Euch
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Bei Euch (Folge 31 - 3.5.2020)
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Möge die Macht mit Euch sein

Bei Euch – Das Video-Journal der Katholischen Citykirche Wuppertal in Zeiten der Corona-Pandemie #kck42 #beieuch – www.kck42.de/beieuch

Macht und Dienst – ein Paradox, das gerne bemüht wird, wenn Mächtige sich demütig zeigen Wollen. Im Staat heißen die Mächtigen sogar Minister – Diener. Vor allem aber in der Kirche wird gerne vom Dienst der Macht gesprochen – oft aber nur solange, bis andere Macht fordern. Die, vor allem Frauen, möchte man dann gerne vor den Gefahren des Klerikalismus bewahren und erinnert sie an den Wert des Dienens. Warum sie nicht den Dienst der Macht ausüben dürfen, bleibt unbegründet.

Das Paradox vom Dienst der Macht ist tatsächlich ein Beziehungsangebot derer, die Macht haben – gerade wenn diese Macht nicht aus der Person heraus (charismatisch) oder legal begründet ist, sondern traditional, etwa durch eine rituellen Akt, wie die Weihe ihn darstellt. Dann gibt es für diejenigen, die einem so Bemächtigten gegenüberstehen, an sich keinen Grund, der Macht Folge zu leisten. Sie ist ein Beziehungsangebot, bei dem die Angesprochenen die Macht haben, es zu bestätigen oder eben nicht. Jede und jeder Mächtige, insbesondere die traditional begründeten Mächtigen, müssen deshalb ihre Entscheidungen kommunikativ vermitteln. Wo das unterbleibt, wird jede Herrschaft gewalttätig. Die Geschichte – auch die jüngere – ist voll von Beispielen solchen Machtmissbrauchs.