Zeit zum Leben (Bei Euch – Folge 50 – 30.8.2020)

Krisen sind Herausforderungen. Veränderungen sind unausweichlich. Das Unbekannte schürt bei manchen Ängste, bei anderen werden Forschergeist und Neugier geweckt. Dabei sind Emotionen meist wirksamer als Informationen. Deshalb kann es kaum verwundern, wenn viele den bitteren Weg der Wahrheitssuche umgehen und einfachen Lösungen vertrauen, die bei näherem Hinsehen der Komplexität des Problems nicht gerecht werden. Zeit ist allerdings ein hohes Gut. Wenn Menschen in etwas Lebenszeit investieren, bleiben sie meist auf diesem Pfad, selbst wenn er sich als Irrweg entpuppen sollte. Gerade deshalb ist es auch in Krisen wichtig, dem Leben Raum zu geben. Dazu bedarf es in Krisen, wenn nichts auf „normale“ und gewohnte Weise geht, bei den Verständigen in Kirche und Gesellschaft kreativer und schöpferischer Ideen, dem Leben Raum zu verschaffen. Eines ist gewiss: Tote haben keine Zeit mehr, Lebende schon. Wenn die Hoffnung nicht sterben soll, ist es Zeit zu Leben!

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Zeit zum Leben (Bei Euch - Folge 50 - 30.8.2020)
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#kck42 #beieuch – www.kck42.de/beieuch

Krisen sind Herausforderungen. Veränderungen sind unausweichlich. Das Unbekannte schürt bei manchen Ängste, bei anderen werden Forschergeist und Neugier geweckt. Dabei sind Emotionen meist wirksamer als Informationen. Deshalb kann es kaum verwundern, wenn viele den bitteren Weg der Wahrheitssuche umgehen und einfachen Lösungen vertrauen, die bei näherem Hinsehen der Komplexität des Problems nicht gerecht werden. Zeit ist allerdings ein hohes Gut. Wenn Menschen in etwas Lebenszeit investieren, bleiben sie meist auf diesem Pfad, selbst wenn er sich als Irrweg entpuppen sollte. Gerade deshalb ist es auch in Krisen wichtig, dem Leben Raum zu geben. Dazu bedarf es in Krisen, wenn nichts auf „normale“ und gewohnte Weise geht, bei den Verständigen in Kirche und Gesellschaft kreativer und schöpferischer Ideen, dem Leben Raum zu verschaffen. Eines ist gewiss: Tote haben keine Zeit mehr, Lebende schon. Wenn die Hoffnung nicht sterben soll, ist es Zeit zu Leben!

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Opferkult (Bei Euch – Folge 49 – 22.8.2020)

„Sich als Opfer zu definieren, ist ein Bestreiten dessen, was uns zu Menschen macht.“ (Jonathan Sacks) Dabei ist der Opfer-Begriff schillernd, trägt er doch immer einen Beziehungsaspekt in sich. Man kann zum Opfer werden. Andererseits kann man sich aktiv für jemand anderen opfern. Der Opferbegriff kann also auch von hoher ethischer Kompetenz zeugen. Auch in der jüdischen Tradition spielt der Opferbegriff eine wichtige Rolle – hier insbesondere als Beziehungsgeschehen zwischen Mensch und Gott. Diese Tradition könnte eine mögliche Lösung für diejenigen in sich tragen, die zu Opfern gemacht werden. In der Ermächtigung und Wiedererlangung der Souveränität über sich selbst wird Aktion ermöglicht. Kirche und Gesellschaft können daran mitwirken, indem sie die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Dazu verpflichtet allein schon die Würde der Opfer.

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„Sich als Opfer zu definieren, ist ein Bestreiten dessen, was uns zu Menschen macht.“ (Jonathan Sacks) Genau das aber passiert in Zeiten der Corona-Pandemie vielfach, wenn selbst ernannte Querdenker sich als Opfer einer Corona-Diktatur, Mainstreammedien oder sonstiger finsterer Mächte wähnen. Dabei ist der Opfer-Begriff schillernd, trägt er doch immer einen Beziehungsaspekt in sich. In der germanisch geprägten Denkweise meint er ein komplementäres Beziehungsverhältnis, in dem ein Täter oder eine Täterin eine oder einen anderen Menschen erniedrigt. Zum Opfer wird man dann gemacht. Andererseits kann man sich aktiv für jemand anderen opfern. Der Opferbegriff kann also auch von hoher ethischer Kompetenz zeugen. Es kommt halt auf die Ziele an. Auch in der jüdischen Tradition spielt der Opferbegriff eine wichtige Rolle – hier insbesondere als Beziehungsgeschehen zwischen Mensch und Gott. Es ist sogar die Beziehung zwischen Mensch und Gott selbst, die als Opfer bezeichnet wird – ein Aspekt, der auch im Christentum von hoher Bedeutung ist und nicht vorschnell missverstanden werden darf. Dabei trägt diese Tradition sogar eine mögliche Lösung für diejenigen in sich, die zu Opfern gemacht werden. In der Ermächtigung und Wiedererlangung der Souveränität über sich selbst wird Aktion ermöglicht. Kirche und Gesellschaft können daran mitwirken, indem sie die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Dazu verpflichtet allein schon die Würde der Opfer. Für die Selbstviktimisierer hingegen gilt: „Schließlich sollte man die Tricks, von denen ich gesprochen habe, dingfest machen, ihnen sehr drastische Namen geben, sie genau beschreiben, ihre Implikationen beschreiben und gewissermaßen versuchen, dadurch die Massen gegen diese Tricks zu impfen, denn schließlich will niemand ein Dummer sein.“ (Theodor W. Adorno, Aspekte des neuen Rechtsradikalismus, Berlin 2019, S. 54.)

Außerdem gibt es eine kleine Einführung in das Handwerk und die Bedeutung des Weihrauches.

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Das Credo – Grundcharta des christlichen Glaubens (Glaubensinformation)

Das Credo ist die Essenz des christlichen Glaubens. Ausgehend von Kreuzestod und Auferstehung Jesu wird die Frage um dessen Wesen zum Anlass für eine christologische Reflexion und ein Ringen, das in der Formulierung des Glaubensbekenntnisses der Konzilien von Nicäa (325 n.d.Z.) und Konstantinopel (381 n.d.Z.) ihren Höhepunt und hymnischen Ausdruck in einem Text findet, der als Symbolon über alle Konfessionen hinweg die Basis des christlichen Glaubens bildet.

Glaubensinformation
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Das Credo - Grundcharta des christlichen Glaubens (Glaubensinformation)
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Der Vortrag, der am 19. August 2020 als Webinar stattfand, führt in das Glaubensbekenntnis, seine innere Dynamik, Entstehungsgeschichte und Theologie ein. Es wird deutlich, dass der Glaube wesentlich auch im Ringen um vernünftiges Erkennen besteht. So steht am Grund des christlichen Glaubens das historische Faktum des Kreuzestodes Jesu und die Erfahrung der Auferstehung, die in sich und an sich schon eine intellektuelle Herausforderung bedeutet. Insbesondere Paulus betont aber die Vernünftigkeit des Auferstehungsglaubens, aus dem heraus die Frage nach dem Wesen Jesu und damit der Ansatzpunkt eines theologischen Ringens entsteht, an dessen vorläufigem Zielpunkt im 4. Jahrhundert das Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel steht. Anhand der Entstehung dieses Glaubensbekenntnisses macht Pastoralreferent Dr. Werner Kleine von der Katholischen Citykirche Wuppertal deutlich, das „Glaube“ wesentlich tiefer greift als das bloße Für-Wahr-halten von Sätzen. Glaube ist Erkenntnis – auch und gerade mit den Mitteln der Vernunft.

Der Text des Credo (Nicaeno-Constantinopolitaneum) – pdf

Himmelfahrtskommando (Bei Euch – Folge 48 – 14.8.2020)

Die Ursachen, Folgen und Lösungsansätze der Corona-Pandemie sind komplex. Während die einen nach dem „Prinzip Hoffnung“ handeln, agieren andere im Modus eines Himmelfahrtskommandos. Manch einer, der sich als Querdenker wähnt, entpuppt sich dabei als Mensch, der bestenfalls ein Brett quer vor dem Kopf trägt. Aber selbst besonnene Zeitgenossinnen und -genossen tappen in selbstgerechte Empörungsfallen. Bei all dem gerät aus dem Blick, dass eine Pandemie wie jene, die durch das Virus SARS-CoV-2 verursacht ist, nur als solidarisches Projekt der Gesellschaft als Ganzer bewältigt werden kann. Dabei bleiben Fehler nicht aus – Fehler, aus denen man lernen kann und soll.

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Die Ursachen, Folgen und Lösungsansätze der Corona-Pandemie sind komplex. Während die einen nach dem „Prinzip Hoffnung“ handeln, agieren andere im Modus eines Himmelfahrtskommandos. Manch einer, der sich als Querdenker wähnt, entpuppt sich dabei als Mensch, der bestenfalls ein Brett quer vor dem Kopf trägt. Aber selbst besonnene Zeitgenossinnen und -genossen tappen in selbstgerechte Empörungsfallen. Bei all dem gerät aus dem Blick, dass eine Pandemie wie jene, die durch das Virus SARS-CoV-2 verursacht ist, nur als solidarisches Projekt der Gesellschaft als Ganzer bewältigt werden kann. Dabei bleiben Fehler nicht aus – Fehler, aus denen man lernen kann und soll.

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Doppelboden vs. Hohlraum (Bei Euch – Folge 47 – 8.8.2020)

Worte schaffen Wirklichkeiten. Das ist nicht nur für Glaubende eine grundlegende Erkenntnis, die bekennen, dass Gott durch sein Wort schafft; die kommunikationstheoretische Entdeckung der performativen Macht menschlicher Sprache gilt auch für jene, die sich mit dem Glauben an einen göttlichen Schöpfer schwer tun. Ganz alltäglich ist vielen die Erfahrung digitaler „Shitstorms“ oder „Flauschs“ geläufig, die entweder persönliches Unbehagen oder euphorische Wohligkeit bewirken. Worte sind mächtig. Der Verlust um das Bewusstsein um die Vielschichtigkeit menschlicher Sprache und der Fähigkeit, Ironie, Methaphorik oder Polemik zu verstehen, ist ein erschreckendes Phänomen der Gegenwart.

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Worte schaffen Wirklichkeiten. Das ist nicht nur für Glaubende eine grundlegende Erkenntnis, die bekennen, dass Gott durch sein Wort schafft; die kommunikationstheoretische Entdeckung der performativen Macht menschlicher Sprache gilt auch für jene, die sich mit dem Glauben an einen göttlichen Schöpfer schwer tun. Ganz alltäglich ist vielen die Erfahrung digitaler „Shitstorms“ oder „Flauschs“ geläufig, die entweder persönliches Unbehagen oder euphorische Wohligkeit bewirken. Worte sind mächtig. Sie können heilen oder verletzen. Jemandem das Wort zu verbieten gehört deshalb zu allen Zeiten zu den Verfahrensweisen totalitärer Systeme, die zur Sicherung ihrer Macht nicht nur Bücher verbrennen, sondern auch Andersdenkende mundtot machen wollen. Diese Gefahr ist alles andere als gebannt. Immer wieder wird auch in der Gegenwart der Kampf nicht mehr mit Argumenten, sondern mit Befindlichkeiten ausgetragen. Es geht meist nicht mehr um die Sache, sondern um Personen. Meist beginnt es mit dem Verlust des Verständnisses für die Vieldeutigkeit und -schichtigkeit menschlicher Sprache. Ironie, Metaphern, Polemik werden nicht mehr verstanden. Was bleibt, sind oberflächliche Phrasen der Belanglosigkeit. Eine Entwicklung, vor der auch Verkünderinnen und Verkünder der frohen Botschaft nicht gefeit sind.

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Gretchens Graben (Bei Euch – Folge 46 – 1.8.2020)

Die Debattenkultur gerät zunehmend in die Krise. Das Tucholsky-Paradigma, Satire dürfe alles, wird etwa gerne bemüht, wenn es der eigenen Sicht der Dinge entspricht. Oft genug aber rufen dieselben Leute, die die Allzuständigkeit der Satire bemühen, gegenwärtig zur Löschung von Beiträgen auf, wenn die Satire nicht im eigenen Sinn ist. Auf diese Weise stirbt jede lösungsorientierte Kommunikation. Da man nach einer Erkenntnis Paul Watzlawicks nicht nicht kommunizieren kann, sind die Wirkungen auf Strategien zur Konfliktbewältigung in der Gegenwart fatal. Sie gleicht in Kirche wie in der Gesellschaft zunehmen einer Kultur kommunikativer Schützengräben, einem rhetorischen Stellungskampf, der zwar hohe Verluste fordert, aber keinerlei Fortschritt bringt. Es ist längst an der Zeit, etwas zu ändern. Statt Teil des Problems zu bleiben, sollte eine Besinnung auf die Suche nach Lösungen Raum greifen.

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Die Debattenkultur gerät zunehmend in die Krise. Das Tucholsky-Paradigma, Satire dürfe alles, wird etwa gerne bemüht, wenn es der eigenen Sicht der Dinge entspricht. Oft genug aber rufen dieselben Leute, die die Allzuständigkeit der Satire bemühen, gegenwärtig zur Löschung von Beiträgen auf, wenn die Satire nicht im eigenen Sinn ist. Auf diese Weise stirbt jede lösungsorientierte Kommunikation. Da man nach einer Erkenntnis Paul Watzlawicks nicht nicht kommunizieren kann, sind die Wirkungen auf Strategien zur Konfliktbewältigung in der Gegenwart fatal. Sie gleicht in Kirche wie in der Gesellschaft zunehmen einer Kultur kommunikativer Schützengräben, einem rhetorischen Stellungskampf, der zwar hohe Verluste fordert, aber keinerlei Fortschritt bringt. Es ist längst an der Zeit, etwas zu ändern. Statt Teil des Problems zu bleiben, sollte eine Besinnung auf die Suche nach Lösungen Raum greifen.

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Elefantenreiten (Bei Euch – Folge 45 – 25.7.2020)

Reiz und Reaktion bestimmen auch das menschliche Handeln immer wieder. Das ist nur zu verständlich, weil gefährliche Situationen schnelles Handeln erfordern. Das hat das Überleben der Menschheit gesichert. Die korrekte biologische Einordnung des Säbelzahntigers in der Savanne kann das Leben kosten; die Fluchtreaktion auf den visuellen Reiz hingegen Leben retten. Solcherart Vorurteile haben also durchaus ihre evolutionäre Berechtigung. Für den Menschen als kulturelles Wesen hingegen birgt sie aber auch Gefahren, wenn in einer zunehmend globalisierten Welt alles Fremde automatisch, weil es unbekannt ist, mit Gefahr verbunden wird und auf den Reiz hin die Reaktion einer universellen Abwehr folgt. Der Mensch zeichnet sich nun aber insbesondere dadurch aus, dass er seine Reaktionen bewusst setzen kann. Es wäre also notwendig, den Reaktionselefanten reitend zu zähmen.

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Elefantenreiten

Bei Euch – Das Video-Journal der Katholischen Citykirche Wuppertal #kck42 #beieuch – www.kck42.de/beieuch

Reiz und Reaktion bestimmen auch das menschliche Handeln immer wieder. Das ist nur zu verständlich, weil gefährliche Situationen schnelles Handeln erfordern. Das hat das Überleben der Menschheit gesichert. Die korrekte biologische Einordnung des Säbelzahntigers in der Savanne kann das Leben kosten; die Fluchtreaktion auf den visuellen Reiz hingegen Leben retten. Solcherart Vorurteile haben also durchaus ihre evolutionäre Berechtigung. Für den Menschen als kulturelles Wesen hingegen birgt sie aber auch Gefahren, wenn in einer zunehmend globalisierten Welt alles Fremde automatisch, weil es unbekannt ist, mit Gefahr verbunden wird und auf den Reiz hin die Reaktion einer universellen Abwehr folgt. Der Mensch zeichnet sich nun aber insbesondere dadurch aus, dass er seine Reaktionen bewusst setzen kann. Es wäre also notwendig, den Reaktionselefanten reitend zu zähmen – oder dem Rat der neutestamentlichen Jakobusepistel zu folgen, in der es heißt:

„Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; 20 denn der Zorn eines Mannes schafft keine Gerechtigkeit vor Gott.“ (Jakobus 1,19)

Wie sehr solche Besinnung notwendig wäre, zeigen auch die Themen dieser Folge, in der es (noch einmal) ebenso um die türkische Symbolpolititk geht, wenn die Hagia Sophia wieder als Moschee genutzt wird, wie die Problematik von Rassismus, der besser Kulturalismus genannt würde, die Fragen, die sich im Zusammenhang polizeilicher Vorgehensweisen stellen, den Harper-Letter und das Liberalismus-Thema und natürlich die aktualle vatikanische Instruktion der Kleruskongregation „zur pastoralen Umkehr der Gemeinden“.

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Wolfszeiten (Bei Euch – Folge 44 – 18.7.2020)

Die Wölfe sind wieder da. Als biologische Spezies wandern sie schon seit längerer Zeit von Ost- nach Mitteleuropa ein. Selbst am Niederrhein hat man schon Exemplare gesichtet. Dabei löst die Anwesenheit des Wolfes ambivalente Gefühle aus. Die einen sind fasziniert von der Schönheit des Tieres und seiner Lebensweise, die sie schützen wollen; andere sehen in ihm einen Jäger, der die Schwäche anderer Wesen ausnutzt – und im Zweifel wohl auch vor Menschen nicht halt mach. In der Bibel steht der Wolf meist für Gefahr. Der berühmte „Wolf im Schafspelz“ (vgl. Matthäus 7,15) steht im Mund Jesu für die falschen und gefählichen Propheten. Andererseits zeichnet sich das Paradies dadurch aus, dass der Wolf durch das Lamm beschützt wird. Auch Zeichenhandlungen sind oft ambivalent – ebenso wie das Bestreben der türkischen Regierung, die Hagia Sophia wieder zur Moschee zu machen.

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#kck42 #beieuch – www.kck42.de/beieuch

Die Wölfe sind wieder da. Als biologische Spezies wandern sie schon seit längerer Zeit von Ost- nach Mitteleuropa ein. Selbst am Niederrhein hat man schon Exemplare gesichtet. Dabei löst die Anwesenheit des Wolfes ambivalente Gefühle aus. Die einen sind fasziniert von der Schönheit des Tieres und seiner Lebensweise, die sie schützen wollen; andere sehen in ihm einen Jäger, der die Schwäche anderer Wesen ausnutzt – und im Zweifel wohl auch vor Menschen nicht halt mach. In der Bibel steht der Wolf meist für Gefahr. Der berühmte „Wolf im Schafspelz“ (vgl. Matthäus 7,15) steht im Mund Jesu für die falschen und gefählichen Propheten. Andererseits zeichnet sich das Paradies dadurch aus, dass der Wolf durch das Lamm beschützt wird.

Ob die, die gerne den Wolfsgruß entrichten, um die zerbrechliche Verheißung dieses Symbols natürlicher Stärke wissen? Es ist kaum ein Zufall, dass der Wolfsgruß fatal dem Schweigefuchs gleicht, mit dem erzieherisches Personal in Tageseinrichtungen für Kinder zur Ruhe mahnen. So sind Zeichenhandlungen oft ambivalent – ebenso wie das Bestreben der türkischen Regierung, die Hagia Sophia wieder zur Moschee zu machen. Unter welchen Zeichen wird dort gebetet werden? Ist dieser Entschluss von heiliger Weisheit, von „hagia sophia“ geprägt? Die wechselhafte Geschichte dieses Gebäudes hat es zu einem Weltkulturerbe werden lassen, das alle Menschen zu heiliger Weisheit mahnt – ob sie nun glauben oder nicht. In der Türkei wird da gerade eine Chance vertan …

Der Schöpfer und seine Schöpfung – eine Verhältnisbestimmung (Glaubensinformation)

Der Glaube an einen allmächtigen Schöpfergott wirft vielfältige Fragen auf. Wie können in einer an sich als gut gedachten Schöpfung Tod und Leid existieren ohne dass der allmächtige Schöpfer korrigierend eingreift? Warum schweigt Gott angesichts des Leides in der Welt? Es zeigt sich, dass ein allmächtiger Schöpfergott an sich auch ohnmächtig sein muss. Der Ruf nach der Allmacht Gottes wird so letztlich auch zum Auftrag an den Menschen.

Glaubensinformation
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Der Schöpfer und seine Schöpfung - eine Verhältnisbestimmung (Glaubensinformation)
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Der Glaube an einen allmächtigen Schöpfergott wirft vielfältige Fragen auf. Wie können in einer an sich als gut gedachten Schöpfung Tod und Leid existieren ohne dass der allmächtige Schöpfer korrigierend eingreift? Warum schweigt Gott angesichts des Leides in der Welt? Diese sogenannte „Theodizee“-Frage mag man mit der Ablehnung des Glaubens an einen Schöpfergott beantworten; allein: die Ablehnung Gottes macht das Leid weder ungeschehen noch sinnvoller. Vielmehr wirft die Welt, so wie sie ist, die Frage nach dem Verhältnis von Schöpfer und Schöpfung auf. Es zeigt sich, dass ein allmächtiger Schöpfergott an sich auch ohnmächtig sein muss – sonst wäre die Welt, wie biblische Überlieferungen wie die Noah-Erzählung zeigen – dem Untergang geweiht. Der Ruf nach der Allmacht Gottes wird so letztlich auch zum Auftrag an den Menschen.

Wir präsentieren hier den Audio-Mittschnitt des Facebook-Livestreams der Glaubensinformation vom 31. Mai 2017 im Kath. Stadthaus Wuppertal. Es spricht Dr. Werner Kleine.

Gefühlte Wahrheiten (Bei Euch – Folge 43 – 11.7.2020)

Emotion geht vor Information. Wenn Argumente fehlen, übernehmen Gefühle die Herrschaft. Das ist in der Welt genauso der Fall wie in der Kirche. Die Emotionalisierung treibt derweil hier wie dort seltsame Früchte. Dabei sind Gefühle, was sie sind: Eine innere Wahrnehmung von subjektivem Wert.

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Gefühlte Wahrheiten (Bei Euch - Folge 43 - 11.7.2020)
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Gefühlte Wahrheiten

#kck42 #beieuch – www.kck42.de/beieuch

Emotion geht vor Information. Wenn Argumente fehlen, übernehmen Gefühle die Herrschaft. Das ist in der Welt genauso der Fall wie in der Kirche. Die Emotionalisierung treibt derweil hier wie dort seltsame Früchte. In der Gesellschaft wird die Kritik an einem Stück Stoff, das als Mund-Nasen-Schutz getragen der Eindämmung einer Virus-Pandemie entgegenwirkt, zum Symbol freiheitskämpferischen Widerstands – wobei sich manch ein selbst ernannter Querdenker bei näherem Hinsehen eher als egomanischer und infantiler Querulant enttarnt; in der Kirche wird Kritik gerne mit dem Verweis auf verletzte religiöse Gefühle begegnet. Dabei sind Gefühle, was sie sind: Eine innere Wahrnehmung von subjektivem Wert, die – wie etwa ein Schmerz – eine Verletzung signalisiert, die einer Behandlung bedarf. Verletzte Gefühle weisen also auf eine Störung hin, die entweder von außen oder von innen kommt. Deshalb sind verletzte Gefühle Symptome, aber eben keine Argumente. Dabei könnte die Symptomatik durchaus auch auf ein innen liegendes Problem verweisen. Wer dieser Wahrheit auf die Spur kommen will, muss sich also einer Diagnostik und gegebenenfalls einer Therapie unterziehen. Wahrheiten kann man eben nicht fühlen, sondern glauben und wissen!