Ist der Glaube an die Auferstehung selbst schon vorchristlich begründet, kommt mit dem Bekenntnis zu dem vom Kreuzestod Auferstandenen eine weitere Komponente hinzu. Die Konkretion der Auferstehungserfahrung bringt eine neue Qualität mit sich, die der intellektuellen Vergewisserung bedarf. Dieser Herausforderung stellen sich die neutestamentlichen Autoren ebenso wie der Frage nach der Bedeutung der Auferweckung des Gekreuzigten, die in sich ein Paradox birgt: Wenn Jesus als Gottverlassener stirbt und doch von Gott auferweckt wird, dann liegt in dem historischen Ereignis des Kreuzestodes eine tiefere Bedeutung, von der aus das Leben und Handeln des irdischen Jesus in einem neuen Licht erscheint. Das ist der Beginn der christlichen Theologie, deren Anfänge im Neuen Testament bezeugt sind. Braucht es dazu aber zwingend ein leeres Grab?
Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 27. April 2022 als Webinar stattfand.
Weiterführende Links:
- Berthold Seewald, „Das Grab Jesu war nicht leer“, Welt online, 15.4.2022
- Johannes Fried, Kein Tod auf Golgatha. Auf der Suche nach dem überlebenden Jesus, München 2019
- Hans Kessler, Auferstehung?. Der Weg Jesu, das Kreuz und der Osterglaube, Ostfildern 2021
- Werner Kleine, Petrus vs. Maria von Magdala. An Ostern ist nichts so sicher wie die Auferstehung – und auch die fordert nicht weniger als den Verstand, Dei Verbum, 18.4.2017
- Werner Kleine, Maria von Magdala vs. Petrus – Die Auferstehungsüberlieferung im NT und den Apokryphen, Youtube, 13.4.2018
- Werner Kleine/Till Magnus Steiner, Braucht es ein leeres Grab. Die Entwicklungen des Glaubens an die Auferstehung im Alten und im Neuen Testament, Youtube, 4.5.2018