Schwestern, Brüder, Brüderer – Gedanken über das ent-täuschende Verhältnis von Klerikern und Laien (Glaubensinformation)

Zum gegenwärtigen Selbstverständnis der römisch-katholischen Kirche gehört auch das sogenannte „sakramentale Amt“, das sich in drei Stufen entfaltet: Diakon, Priester und Bischof. Als besonders problematisch erweist sich dabei immer wieder ein klerikales Selbstbewusstsein, dass in der Weihe eine seinsmäßige Erhöhung der Geweihten über die ungeweihten behauptet. So geht ein Riss durch das eine Volk Gottes, der Geweihte von Ungeweihten absondert – mit vielfältigen Folgen, die unter anderem für die gegenwärtige Krise der römisch-katholischen Kirche ursächlich sind. Ist da eine Reform möglich? Der Vortrag geht diesen Fragen nach und versucht auf der Grundlage der Bibel neue Sichtweisen zu finden.

Glaubensinformation in Wuppertal
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Schwestern, Brüder, Brüderer - Gedanken über das ent-täuschende Verhältnis von Klerikern und Laien (Glaubensinformation)
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Zum gegenwärtigen Selbstverständnis der römisch-katholischen Kirche gehört auch das sogenannte „sakramentale Amt“, das sich in drei Stufen entfaltet: Diakon, Priester und Bischof. Im Bischofsamt ist dabei die volle Vollmacht aufgehoben, die nach römisch-katholischer Lehre von Jesus an die zwölf Apostel gegeben wurde. Diese haben sie durch „Handauflegung und Gebet“ an Nachfolger weitergegeben, eben die Bischöfe. Diese Treue zu den Ursprüngen ist ihrerseits aber nicht frei von Einflüssen der Zeit gewesen. Das gegenwärtige Selbstverständnis hat sich zu einem großen Teil im 19. Jahrhundert entwickelt und führte zu einer starken Trennung zwischen den sogenannten Klerikern und den Laien, also jenen, die zum „einfachen“ Volk Gottes gehören. Als besonders problematisch erweist sich dabei gegenwärtig ein klerikales Selbstbewusstsein, dass in der Weihe eine seinsmäßige Erhöhung der Geweihten über die ungeweihten behauptet. So geht ein Riss durch das eine Volk Gottes, der Geweihte von Ungeweihten absondert – mit vielfältigen Folgen, die unter anderem für die gegenwärtige Krise der römisch-katholischen Kirche ursächlich sind. Ist da eine Reform möglich? Der Vortrag geht diesen Fragen nach und versucht auf der Grundlage der Bibel neue Sichtweisen zu finden.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 6.9.2023 als Webinar stattfand.

Weiterführende Links und Quellen:

Der christliche Glaube auf den Punkt gebracht – das Apostolische Glaubensbekenntnis (Glaubensinformation)

Der christliche Glaube besteht wesentlich auch im Ringen um vernünftiges Erkennen. So steht am Grund des christlichen Glaubens das historische Faktum des Kreuzestodes Jesu und die Erfahrung der Auferstehung, die in sich und an sich schon eine intellektuelle Herausforderung bedeutet. Insbesondere Paulus betont aber die Vernünftigkeit des Auferstehungsglaubens, aus dem heraus die Frage nach dem Wesen Jesu und damit der Ansatzpunkt eines theologischen Ringens entsteht, an dessen vorläufigem Zielpunkt im 4. Jahrhundert das Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel steht. Bereits früh entstehen von hierher kürzere Bekenntnisse, die vor allem in der Taufliturgie verwendet werden. Zu ihnen gehört das bekannte sogenannte „Apostolische Glaubensbekenntnis“, das im fünften Jahrhundert in Gallien entsteht und vor allem in der römischen Tradition als Taufbekenntnis Verwendung findet.

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Der christliche Glaube auf den Punkt gebracht - das Apostolische Glaubensbekenntnis (Glaubensinformation)
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Der christliche Glaube besteht wesentlich auch im Ringen um vernünftiges Erkennen. So steht am Grund des christlichen Glaubens das historische Faktum des Kreuzestodes Jesu und die Erfahrung der Auferstehung, die in sich und an sich schon eine intellektuelle Herausforderung bedeutet. Insbesondere Paulus betont aber die Vernünftigkeit des Auferstehungsglaubens, aus dem heraus die Frage nach dem Wesen Jesu und damit der Ansatzpunkt eines theologischen Ringens entsteht, an dessen vorläufigem Zielpunkt im 4. Jahrhundert das Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel steht. Bereits früh entstehen von hierher kürzere Bekenntnisse, die vor allem in der Taufliturgie verwendet werden. Zu ihnen gehört das bekannte sogenannte „Apostolische Glaubensbekenntnis“, das im fünften Jahrhundert in Gallien entsteht und vor allem in der römischen Tradition als Taufbekenntnis Verwendung findet.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 9. August 2023 als Webinar stattfand.

Weiterführende Links:

Herrlichkeit Israels und Licht der Heiden – Über die jüdischen Wurzeln des Christentums (Glaubensinformation)

Das Christentum ist nicht vom Himmel gefallen. Es ist bei genauem Hinschauen auch nicht von Jesus Christus gegründet worden. Der historische Jesus verkündete das nahe Reich Gottes. Mit dieser Botschaft wollte er Israel wieder zusammenführen. Nach seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung blieben auch die ersten Auferstehungszeugen noch eng im jüdischen Kontext ihrer Zeit verwurzelt. Erst in der Gemeinde in Antiochia entwickelte sich eine christliche Theologie, als hellenistische Juden mit der Verkündigung des Evangeliums unter den Nichtjuden, den Heiden, begangen. Aber auch die nun gegründeten heidenchristlichen Gemeinden verstanden sich ursprünglich zu Israel gehörend. So blieb das frühe Christentum von außen eine innerjüdische Bewe-gung – freilich eine Bewegung, die zunehmend zu einem Konflikt zwischen Juden und heidnischen Christen, ja auch zwischen Juden- und Heidenchristen führte. Erst mit Ende des 1. Jahrhunderts n.d.Z. entwickeln sich das Christentum zunehmend zu einer eigenständigen Religion – einer Religion, die ihre jüdischen Wurzeln immer noch in sich trägt.

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Herrlichkeit Israels und Licht der Heiden - Über die jüdischen Wurzeln des Christentums (Glaubensinformation)
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Das Christentum ist nicht vom Himmel gefallen. Es ist bei genauem Hinschauen auch nicht von Jesus Christus gegründet worden. Der historische Jesus verkündete das nahe Reich Gottes. Mit dieser Botschaft wollte er Israel wieder zusammenführen. Nach seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung blieben auch die ersten Auferstehungszeugen noch eng im jüdischen Kontext ihrer Zeit verwurzelt. Erst in der Gemeinde in Antiochia entwickelte sich eine christliche Theologie, als hellenistische Juden mit der Verkündigung des Evangeliums unter den Nichtjuden, den Heiden, begangen. Aber auch die nun gegründeten heidenchristlichen Gemeinden verstanden sich ursprünglich zu Israel gehörend. So blieb das frühe Christentum von außen eine innerjüdische Bewe-gung – freilich eine Bewegung, die zunehmend zu einem Konflikt zwischen Juden und heidnischen Christen, ja auch zwischen Juden- und Heidenchristen führte. Erst mit Ende des 1. Jahrhunderts n.d.Z. entwickeln sich das Christentum zunehmend zu einer eigenständigen Religion – einer Religion, die ihre jüdischen Wurzeln immer noch in sich trägt.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner kleine, die am 13.6.2023 als Webinar stattfand.

Weiterführende Links und Quellenhinweise:

Sakramente im Leben der Kirche III (Glaubensinformation)

Sakramente sind in der römisch-katholischen Kirche Symbole und Symbolhandlungen, in denen biblisch begründet zum Ausdruck kommt, dass Gott den Menschen nahe ist. Es sind Zeichen des Heils. Die römisch-katholische Tradition kennt sieben Sakramente, wobei Ehe und Weihe als Sakramente der Sendung verstanden werden. Sowohl die Eheleute als auch die Geweihten werden in je eigener Weise in die Welt gesandt, um die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden.

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Sakramente im Leben der Kirche III (Glaubensinformation)
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Sakramente sind in der römisch-katholischen Kirche Symbole und Symbolhandlungen, in denen biblisch begründet zum Ausdruck kommt, dass Gott den Menschen nahe ist. Es sind Zeichen des Heils. Die römisch-katholische Tradition kennt sieben Sakramente, wobei Ehe und Weihe als Sakramente der Sendung verstanden werden. Sowohl die Eheleute als auch die Geweihten werden in je eigener Weise in die Welt gesandt, um die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden.

Der Vortrag bietet neben einer Einführung in die allgemeine Lehre von den Sakramenten in besonderer Weise in die Bedeutung der Sakramente der Ehe und der Weihe ein.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 7. Juni 2023 als Webinar stattfand.

Begleitmaterial:

Einfach wunderbar? – Heilungserzählungen im Neuen Testament (Glaubensinformation)

Jesu Lehre geschieht nicht nur im Wort, sondern auch in der Tat. Die wirkliche Begegnung mit ihm ist nach dem Zeugnis der Evangelien für viele heilsam. Dabei fällt auf, dass die vermeintlichen Wunder in sich vieldeutig sind. Nicht jeder sieht in ihnen die Wirksamkeit der Macht Gottes; im Gegenteil: manche werfen Jesus vor, mit finsteren Mächten in Verbindung zu stehen. Dabei stehen die Wunder und Heilungen Jesu nicht für sich. Sie müssen im Zusammenhang mit seiner Botschaft vom anbrechenden Reich Gottes gesehen werden. Sie sind tatkräftige Verkündigung, die dann wirksam wird, wenn der Mensch sich im Glauben auf sie einlässt. Und das Neue Testament weiß zu berichten, dass diese Art der Verkündigung auch in der frühen Kirche üblich war.

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Einfach wunderbar? - Heilungserzählungen im Neuen Testament (Glaubensinformation)
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Jesu Lehre geschieht nicht nur im Wort, sondern auch in der Tat. Die wirkliche Begegnung mit ihm ist nach dem Zeugnis der Evangelien für viele heilsam. Dabei fällt auf, dass die vermeintlichen Wunder in sich vieldeutig sind. Nicht jeder sieht in ihnen die Wirksamkeit der Macht Gottes; im Gegenteil: manche werfen Jesus vor, mit finsteren Mächten in Verbindung zu stehen. Dabei stehen die Wunder und Heilungen Jesu nicht für sich. Sie müssen im Zusammenhang mit seiner Botschaft vom anbrechenden Reich Gottes gesehen werden. Sie sind tatkräftige Verkündigung, die dann wirksam wird, wenn der Mensch sich im Glauben auf sie einlässt. Und das Neue Testament weiß zu berichten, dass diese Art der Verkündigung auch in der frühen Kirche üblich war.

Auf der Basis der in den Evangelien überlieferten Heilungs- und Wundererzählungen geht der Kurs der Frage nach, was Wunder überhaupt sind und welche Rolle sie in der Verkündigung Jesu und der frühen Kirche spielen. Dabei wird auch ein Blick auf den zeitgenössischen Kontext nötig sein, wie er sich etwa in mancher apokryphen Schrift widerspiegelt. Schließlich kommt auch in den Blick, wie man sich heute – in aufgeklärten Zeiten – den Wundern Jesu nähern kann.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 24. Mai 2023 als Webinar stattfand.

Lebendigmacher und Anstifter – Gott, der Heilige Geist und die Kirche (Glaubensinformation)

Christen verehren den einen Gott als Vater, Sohn und Heiligen Geist. Speziell der Heilige Geist ist der Leben-digmacher, der lebenspendende Atem Gottes. So gesehen ist Gott in allem, was atmet gegenwärtig. Nicht ohne Grund heißt es deshalb in Psalm 150: „Alles, was atmet, lobt den Herrn“.

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Lebendigmacher und Anstifter – Gott, der Heilige Geist und die Kirche (Glaubensinformation)
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Die Katholische Citykirche Wuppertal lädt wieder zu einem Webinar der Reihe „Glaubensinformation in Wuppertal“ ein. Am Dienstag, dem 16. Mai 2023 spricht und diskutiert Pastoralreferent Dr. Werner Kleine um 19.00 Uhr zum Thema „Lebendigmacher und Anstifter. Gott, der Heilige Geist und die Kirche“.

Christen verehren den einen Gott als Vater, Sohn und Heiligen Geist. Speziell der Heilige Geist ist der Leben-digmacher, der lebenspendende Atem Gottes. So gesehen ist Gott in allem, was atmet gegenwärtig. Nicht ohne Grund heißt es deshalb in Psalm 150: „Alles, was atmet, lobt den Herrn“.

Dieser Gedanke ist für Christen essentiell. Auf der Erkenntnis, dass alles, was atmet, im Heiligen Geist Gottes atmet – unabhängig von religiöser Erkenntnis und konfessionellem Bekenntnis -, beruht der Gedanke der Fein-des- und der Nächstenliebe. Aber auch die biblische Rede, der Mensch sei Tempel Gottes, hat hier ihren Grund, denn Gott ist es, der im Menschen selbst atmet und ihm Leben gibt. Die Gemeinschaft derer schließlich, die das erkennen und sich dazu bekennen, bilden die Kirche. Nicht ohne Grund ist daher im Glaubensbekenntnis der Artikel über die Kirche unmittelbar an das Bekenntnis zum Heiligen Geist angeschlossen.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 16. Mai 2023 als Webinar stattfand.

Begleitmaterial und weiteführende Links:

Hinabgestiegen in die Unterwelt – Apokryphe Auferstehungserzählungen (Glaubensinformation)

Kreuzestod und Auferstehung bilden die innere Mitte des christlichen Glaubens. Schon das älteste Glaubensbekenntnis, das im 1. Korintherbrief überliefert ist, formuliert dieses Fundament der Christenheit. Die Auferstehungsberichte in den Evangelien entfalten in merkwürdig vorsichtiger Erzählweise dieses zentrale Bekenntnis. Schon hier wird deutlich, dass die Erfahrung und Begegnung mit dem Auferstandenen selbst für die unmittelbaren Zeugen nicht einfach zu fassen und doch von solcher Realität ist, dass sie für sie zu einer Lebenswende wird. Es kann daher nicht verwundern, dass auch außerbiblisch viele Texte entstehen, die versuchen, die Auferstehung zu begreifen. Innerhalb der christlichen Überlieferung finden sich so zahlreiche apokryphe Auferstehungsevangelien (apokryph ist griechisch und heißt „verborgen“).

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Hinabgestiegen in die Unterwelt - Apokryphe Auferstehungserzählungen (Glaubensinformation)
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Kreuzestod und Auferstehung bilden die innere Mitte des christlichen Glaubens. Schon das älteste Glaubensbekenntnis, das im 1. Korintherbrief überliefert ist, formuliert dieses Fundament der Christenheit. Die Auferstehungsberichte in den Evangelien entfalten in merkwürdig vorsichtiger Erzählweise dieses zentrale Bekenntnis. Schon hier wird deutlich, dass die Erfahrung und Begegnung mit dem Auferstandenen selbst für die unmittelbaren Zeugen nicht einfach zu fassen und doch von solcher Realität ist, dass sie für sie zu einer Lebenswende wird. Es kann daher nicht verwundern, dass auch außerbiblisch viele Texte entstehen, die versuchen, die Auferstehung zu begreifen. Innerhalb der christlichen Überlieferung finden sich so zahlreiche apokryphe Auferstehungsevangelien (apokryph ist griechisch und heißt „verborgen“). Sie weisen auf eine lebendige und streitbare Überlieferung hin, in der immer wieder die Figuren Maria von Magdala und Petrus konkurrieren. Andererseits finden sich auch Texte, die von der Befreiung der Toten aus der Unterwelt durch den Auferstandenen erzählen. Es war eine lebendige Zeit, deren Echo bis heute nachwirkt. Der Abend stellt eine Auswahl dieser Texte vor, führt in ihr Verständnis ein und zeigt auf, wie sehr diese Schriften die christliche Vorstellungswelt bis heute beeinflussen.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 19. April 2023 als Webinar stattfand.

Weiterführende Links:

Erhöht am Kreuz – Die Passion nach Johannes (Glaubensinformation)

Das Johannesevangelium weist gegenüber den synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus und Lukas) nicht nur eine andere Chronologie der Ereignisse auf; es durchdringt die bei den Synoptikern geschilderten Worte und Taten Jesu auf eine eigene theologische Weise. Nicht ohne Grund wird das Evangelium nach Johannes deshalb auch als „Midrasch“ – als Kommentierung der Synoptiker verstanden. Das gilt insbesondere auch für die Johannespassion, die in der römisch-katholischen Tradition die Karfreitagsliturgie jeden Jahres prägt. Die Passionserzählung erscheint bei Johannes als Drama der Findung der Wahrheit. Jesus erscheint als Souverän des Verfahrens, der nicht einfach hingerichtet wird, sondern gewissermaßen das Kreuz als Thron besteigt. Fragt Pilatus während des Prozesses noch nach dem, was Wahrheit ist, sieht Johannes diese Wahrheit am Kreuz offenbar werden. Trotz aller theologischen Reflexion weist die Johannespassion zahlreiche historische Bezüge auf – etwa auch zum römischen Prozesswesen. Das macht die Johannespassion aus: Sie ist auf der rein historischen Ebene relevant, für Glaubende ist sie darüberhinaus eine Quelle religiöser Erkenntnis.

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Erhöht am Kreuz - Die Passion nach Johannes (Glaubensinformation)
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Das Johannesevangelium weist gegenüber den synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus und Lukas) nicht nur eine andere Chronologie der Ereignisse auf; es durchdringt die bei den Synoptikern geschilderten Worte und Taten Jesu auf eine eigene theologische Weise. Nicht ohne Grund wird das Evangelium nach Johannes deshalb auch als „Midrasch“ – als Kommentierung der Synoptiker verstanden. Das gilt insbesondere auch für die Johannespassion, die in der römisch-katholischen Tradition die Karfreitagsliturgie jeden Jahres prägt. Die Passionserzählung erscheint bei Johannes als Drama der Findung der Wahrheit. Jesus erscheint als Souverän des Verfahrens, der nicht einfach hingerichtet wird, sondern gewissermaßen das Kreuz als Thron besteigt. Fragt Pilatus während des Prozesses noch nach dem, was Wahrheit ist, sieht Johannes diese Wahrheit am Kreuz offenbar werden. Trotz aller theologischen Reflexion weist die Johannespassion zahlreiche historische Bezüge auf – etwa auch zum römischen Prozesswesen. Das macht die Johannespassion aus: Sie ist auf der rein historischen Ebene relevant, für Glaubende ist sie darüberhinaus eine Quelle religiöser Erkenntnis.

Der Wuppertaler Neutestamentler Dr. Werner Kleine erschließt an diesem Abend den johanneischen Passionsbericht.

Mitschnitt der Glaubensinformation, die am 29.3.2023 als Webinar stattfand.

Material zur Folge:

  • Griechischer Urtext Joh 18,37 „Du sagst es“

Sakramente im Leben der Kirche II: Buße und Krankensalbung (Glaubensinformation)

Buße (auch „Sakrament der Versöhnung“ genannt) und Krankensalbung werden in diesem Zusammenhang auch als Sakramente der Heilung und Tröstung bezeichnet. Gerade in krisenhaften Lebenssituationen, die von Schuld oder einer das Leben bedrohenden Krankheit gezeichnet sind, sprechen die beiden Sakramente die Nähe Gottes in Wort und Tat zu. Es sind intensive Sakramente, die die gebrochene Existenz des Menschen ernst nehmen und gerade darin ein Hoffnungszeichen aufrichten.

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Sakramente im Leben der Kirche II: Buße und Krankensalbung (Glaubensinformation)
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Sakramente sind symbolische Handlungen, die in existentiellen Situationen das Heilshandeln Gottes vergegenwärtigen. Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente, die im biblisch belegten Willen Gottes begründet sind. In den sakramentalen Zeichenhandlungen erfährt der Mensch auf unmittelbare und symbolische Weise die Zusage der Nähe Gottes.

Buße (auch „Sakrament der Versöhnung“ genannt) und Krankensalbung werden in diesem Zusammenhang auch als Sakramente der Heilung und Tröstung bezeichnet. Gerade in krisenhaften Lebenssituationen, die von Schuld oder einer das Leben bedrohenden Krankheit gezeichnet sind, sprechen die beiden Sakramente die Nähe Gottes in Wort und Tat zu. Es sind intensive Sakramente, die die gebrochene Existenz des Menschen ernst nehmen und gerade darin ein Hoffnungszeichen aufrichten.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 8. März 2023 als Webinar stattfand.

Materialien:

Adam und Eva lernen zwischen Gut und Böse unterscheiden! – Über den Segen des sogenannten Sündenfalls (Glaubensinformation)

Die Wirkungsgeschichte der Erzählung vom sogenannten „Sündenfall“ ist fatal. Scheinbar übertreten die ersten Menschen ein göttliches Gebot, als sie im Garten Eden vom Baum der Erkenntnis von gut und böse essen. Dadurch soll die Sünde in die Welt gekommen sein. Insbesondere in der westeuropäischen Theologie ist daraus die Lehre von der Erbsünde entwickelt worden – eine Lehre, die das Judentum nicht kennt, obschon der Text in Genesis 3 zur Thora gehört. Eine nähere Betrachtung des Textes zeigt tatsächlich, dass es um viel mehr geht, als den Menschen als sündiges Wesen zu beschreiben. Der Mythos vom Garten Eden ist eine Erzählung vom Mündigwerden des Menschen und die Unterscheidungsfähigkeit von Gut und Böse ein Zeichen seines Erwachsenseins. Es wird Zeit die Erzählung vom sogenannten „Sündenfall“ neu zu betrachten und als Aufforderung zu mündigem und verantwortlichem Menschsein zu erkennen.

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Adam und Eva lernen zwischen Gut und Böse unterscheiden! - Über den Segen des sogenannten Sündenfalls (Glaubensinformation)
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Die Wirkungsgeschichte der Erzählung vom sogenannten „Sündenfall“ ist fatal. Scheinbar übertreten die ersten Menschen ein göttliches Gebot, als sie im Garten Eden vom Baum der Erkenntnis von gut und böse essen. Dadurch soll die Sünde in die Welt gekommen sein. Insbesondere in der westeuropäischen Theologie ist daraus die Lehre von der Erbsünde entwickelt worden – eine Lehre, die das Judentum nicht kennt, obschon der Text in Genesis 3 zur Thora gehört. Eine nähere Betrachtung des Textes zeigt tatsächlich, dass es um viel mehr geht, als den Menschen als sündiges Wesen zu beschreiben. Der Mythos vom Garten Eden ist eine Erzählung vom Mündigwerden des Menschen und die Unterscheidungsfähigkeit von Gut und Böse ein Zeichen seines Erwachsenseins. Es wird Zeit die Erzählung vom sogenannten „Sündenfall“ neu zu betrachten und als Aufforderung zu mündigem und verantwortlichem Menschsein zu erkennen.

Mitschnitt der Glaubensinformation mit Dr. Werner Kleine, die am 22. Februar 2023 als Webinar stattfand.