Identitätsbildung und Gefährdung. Die neutestamentlichen Petrusbriefe – eine Einführung
Die beiden neutestamentlichen Petrusbriefe gehören zu den „katholischen“ Briefen oder auch „Kirchenbriefen“. Dabei handelt es sich um kleinere Spätschriften, zu denen neben den Petrusbriefen auch noch der Brief des Jakobus, die drei Johannesbriefe sowie der Brief des Judas gehören. Im Fall des Judasbriefes besteht eine inhaltliche Beziehung zum 2. Petrusbrief, insofern der Text immanent in 2 Petr enthalten ist und dem Autor von 2 Petr offenkundig schon vorgelegen hat.
In der ersten Folge des Grundkurses NT I der Erzbischöflichen Bibel- und Liturgieschule Köln führt Dr. Werner Kleine in die beiden neutestemantlichen Petrusbriefe ein. Im Mittelpunkt stehen dabei die klassischen Einleitungsfragen nach der Autorenschaft, den Adressaten, der Abfassungszeit und dem Abfassungsort. Auch der Fragestellung nach dem zeitgeschichtlichen Kontext, in dem die beiden Briefe entstanden sind, werden verfolgt. Es wird deutlich, dass Namensgleichheit nicht unbedingt auch Gleichheit der Ausgangslagen bedeutet. Vor allem aber zeigt sich jetzt schon, dass Texte, die Jahrhunderte alt sind oft für die Fragen der Gegenwart Antworten bereit halten können, befindet sich die Christenheit heute doch wieder in einer Lage, in der sie Rechenschaft über den Glauben ablegen muss.