Galiläa oder Jerusalem – die Ambivalenz biblischer Auferstehungstraditionen (Glaubensinformation)

Die Auferstehung Jesu vom Kreuzestod bildet den Kernbestand des christlichen Glaubens. Es ist daher kein Wunder, dass die Evangelien der Schilderung der Passion weiten Raum geben. Nicht ohne Grund nennt man die Evangelien deshalb auch „Passionserzählungen mit ausführlicher Einleitung“. Während die Kreuzigung Jesu als historisches Ereignis greifbar ist, entzieht sich das Auferstehungsgeschehen dem historischen Zugriff. Geschichtlich verifizierbar ist der Glaube an die Auferstehung der frühesten Christen, die sich bisweilen auf persönliche Begegnungen mit dem Auferstandenen berufen. Auch wenn die Auferstehung selbst nicht historisch greifbar ist, ist es der Glaube als solcher. Vielleicht ist es diese Ambivalenz, die das vorsichtige Tasten der Evangelisten erklärt, wenn es um die Verkündigung der Auferstehung geht. Dabei fällt unter anderem auf, dass es mehrere Traditionen gibt, die zum einen mit Galiläa, dem Ursprungsort der Jesusbewegung, zum anderen mit Jerusalem, dem Ort des Kreuzestodes, verbunden sind.

Glaubensinformation
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Galiläa oder Jerusalem - die Ambivalenz biblischer Auferstehungstraditionen (Glaubensinformation)
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Die Auferstehung Jesu vom Kreuzestod bildet den Kernbestand des christlichen Glaubens. Es ist daher kein Wunder, dass die Evangelien der Schilderung der Passion weiten Raum geben. Nicht ohne Grund nennt man die Evangelien deshalb auch „Passionserzählungen mit ausführlicher Einleitung“. Während die Kreuzigung Jesu als historisches Ereignis greifbar ist, entzieht sich das Auferstehungsgeschehen dem historischen Zugriff. Geschichtlich verifizierbar ist der Glaube an die Auferstehung der frühesten Christen, die sich bisweilen auf persönliche Begegnungen mit dem Auferstandenen berufen. Auch wenn die Auferstehung selbst nicht historisch greifbar ist, ist es der Glaube als solcher. Vielleicht ist es diese Ambivalenz, die das vorsichtige Tasten der Evangelisten erklärt, wenn es um die Verkündigung der Auferstehung geht. Dabei fällt unter anderem auf, dass es mehrere Traditionen gibt, die zum einen mit Galiläa, dem Ursprungsort der Jesusbewegung, zum anderen mit Jerusalem, dem Ort des Kreuzestodes, verbunden sind.

Der Wuppertaler Neustestamentler Dr. Werner Kleine erschließt die in den Evangelien zu findenden Auferstehungstraditionen und hinterfragt die dahinter stehenden historischen Linien. Wie gesagt: Auch wenn die Auferstehung selbst sich dem historischen Zugriff entzieht; die Verkündigung derer, die sich als Zeugen der Auferstehung sehen, ist in sich wieder geschichtlich greifbar.

Mitschnitt der Glaubensinformation, die am 10. April 2024 als Webinar stattfand.

Weiterführende Links:

Wie man im Streit Versöhnung sät – Eine Einführung in den 2. Korintherbrief – Folge 1

Im Angesicht eines massiven Konfliktes zwischen sich und der korinthischen Gemeinde, der sich um den Umgang mit Geld entzündete, sucht Paulus die Versöhnung. Folge 1 führt in den kommunikativen Rahmen des 2. Korintherbriefes ein, stellt die Frage nach dessen Einheitlichkeit und hinterfragt die Rolle speziell brieflicher Kommunikation.

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Wie man im Streit Versöhnung sät - Eine Einführung in den 2. Korintherbrief - Folge 1
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Paulus zwischen Furcht und Hoffnung – Der 2. Korintherbrief – Eine erste Einführung

Im Angesicht eines massiven Konfliktes zwischen sich und der korinthischen Gemeinde, der sich um den Umgang mit Geld entzündete, sucht Paulus die Versöhnung. Folge 1 führt in den kommunikativen Rahmen des 2. Korintherbriefes ein, stellt die Frage nach dessen Einheitlichkeit und hinterfragt die Rolle speziell brieflicher Kommunikation.

Mitschnitt von Folge 1 des Grundkurses Neues Testament I der Erzbischöflichen Bibel- und Liturgieschule Köln vom 13.1.2023.

Materialblatt zur aktuellen Folge

Bei Euch (Folge 20 – 8.4.2020)

Am Abend des 8.4.2020 beginnt das jüdische Pesachfest. Dr. Till Magnus Steiner, in Jerusalem lebender und arbeitender Alttestamentler, erzählt im Gespräch von der Feier des Pesachfestes in Israel in den Zeiten der Corona-Pandemie. Die Ausgangsbeschränkungen sind dort wesentlich intensiver als derzeit in Deutschland – eine besondere Herausforderung für die Feier eines der wichtigsten jüdischen Feste, das sonst von intensiver familiärer Atmosphäre geprägt ist. Außerdem berichtet er – angesichts der Diskussion um Corona-Geläut und -Muezzin-Rufe in Deutschland – vom nicht immer konfliktfreien, aber doch um gegenseitigen Respekt bemühten Zusammenleben der Religionen in Israel und besonders in Jerusalem.

Bei Euch
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Bei Euch (Folge 20 - 8.4.2020)
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Der Übergang beginnt

Bei Euch – Das Video-Journal der Katholischen Citykirche Wuppertal in Zeiten der Corona-Pandemie #kck42 #beieuch – www.kck42.de/beieuch

Am Abend des 8.4.2020 beginnt das jüdische Pesachfest. Dr. Till Magnus Steiner, in Jerusalem lebender und arbeitender Alttestamentler, erzählt im Gespräch von der Feier des Pessachfestes in Israel in den Zeiten der Corona-Pandemie. Die Ausgangsbeschränkungen sind dort wesentlich intensiver als derzeit in Deutschland – eine besondere Herausforderung für die Feier eines der wichtigsten jüdischen Feste, das sonst von intensiver familiärer Atmosphäre geprägt ist. Außerdem berichtet er – angesichts der Diskussion um Corona-Geläut und -Muezzin-Rufe in Deutschland – vom nicht immer konfliktfreien, aber doch um gegenseitigen Respekt bemühten Zusammenleben der Religionen in Israel und besonders in Jerusalem.

  • Till Magnus Steiner, Befreiung in der Ausgangssperre: Pessach unter Corona-Bedingungen, katholisch.de, 8.4.2020
  • Till Magnus Steiner, Einsame, heilige Tage, Dei Verbum, 7.4.2020
  • Katharina Nowak/Werner Kleine, Die österlichen Tage zu Hause in der Familie, Wuppertal 2020, pdf-Format (24 Seiten – hrsg. von der Katholischen Citykirche Wuppertal) – www.kck42.de/ostern2020
  • Nach der Verlängerung der Abwehrmaßnahmen gegen das Coronavirus muss das Erzbistum Köln leider alle Gottesdienste mit Gemeindebeteiligung über Ostern hinaus aussetzen. Dafür hat das Erzbistum, auch für die Kar- und Ostertage, Gottesdienstübertragungen und Live-Streamings im Internet etabliert. Die Live-Streamings finden Interessierte unter: www.erzbistum-koeln.de/livemesse.
  • Ein Ohr für Dich!
    Die Katholische Kirche in Wuppertal bietet insbesondere Angehörigen von Corona-Erkrankten und denen, die aufgrund der behördlichen Kontaktsperre ihre Lieben in Krankenhäusern und Alten-/Pflegeeinrichtungen nicht mehr besuchen dürfen, unter der Telefonnummer 0202-43045-715 die Möglichkeit zum telefonischen Gespräch. Ab Freitag, 03.04., zwischen 8 und 20 Uhr ist diese Nummer täglich freigeschaltet. Bitte nicht verzagen, falls besetzt.
  • Karfreitag (10.4.2020) – 12 Uhr – Liveinterview mit Dr. Werner Kleine bei stew.one. STEW.ONE ist eine Plattform für Kunst und Kultur in Wuppertal – für eine lebendige Stadt, auch, wenn alle zuhause bleiben. Das Interview wird von David J. Becher live in der Sendung „Dem der Liebe J. sein Morgengruß“ geführt. – www.stew.one
  • Trauermette am Karfreitag (10.4.2020) live aus St. Laurentius in Wuppertal-Elberfeld – 20.30 Uhr – www.kck42.de/facebook

Christentum – Stadt – Religion III

Jerusalem und Babylon – die eine Stadt ist seit der Zeit des Exils in Babylon Sehnsuchtsort, die andere Ort des Unheils. Auch im Neuen Testament stehen sie sich als Antipoden gegenüber – auch wenn nun Rom die Rolle Babylons eingenommen hat. Jerusalem aber ist und bleibt auch für die Christen Ort aller eschatologischen Hoffnung. Sie ist im wahrsten Sinn des Wortes „ewige Stadt“ – Stadt der Ewigkeit.

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Christentum - Stadt - Religion III
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Sehnsuchtsort Stadt

Schon im Alten Testament wird die Stadt zum symbolischen Ort der Vision endzeitlichen Heils. Vor allem während und nach der Erfahrung des babylonischen Exils wird der Zion, näherhin als Jerusalem symbolisch als Ort der eschatologischen Gegenwart Gottes präsentiert. Hier kommen die Völker zusammen. Jerusalem erscheint als das Ziel endzeitlichen Heils schlechthin. Es ist die Stadt Jerusalem selbst, die zum Sehnsuchtsort wird.

Für Jesaja ist es die konkrete Stadt Jerusalem, zu der die Exilierten zurückkehren und die wiederaufgebaut wird. Als Konterpart Jerusalems erscheint Babylon. Als Ort des Exils wird Babylon – oder kurz: Babel – zum Symbolort des Unheils.

Jerusalem und Babylon – auch im Neuen Testament stehen sie sich als Antipoden gegenüber – auch wenn nun Rom die Rolle Babylons eingenommen hat. Jerusalem aber ist und bleibt auch für die Christen Ort aller eschatologischen Hoffnung. Sie ist im wahrsten Sinn des Wortes „ewige Stadt“ – Stadt der Ewigkeit.

Thesenpapier (pdf) zum Vortrag

Christentum – Stadt – Religion I

Die Jesusbewegung nahm ihren Ausgang in den ländlich geprägten Gegenden Galiläas. Schon hier findet man freilich die Rede von der „Stadt auf dem Berg“ (vgl. Mt 5,14). Spätestens mit seinem Aufbruch nach Jerusalem rückt die Stadt ins Zentrum. Hier ereignen sich Kreuzestod und Auferstehung, hier nimmt die Urgemeinde ihren Sitz.

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Christentum - Stadt - Religion I
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Zwischen Land und Stadt

Die Stadt als Kontext der jesuanischen Verkündigung

Die Jesusbewegung nahm ihren Ausgang in den ländlich geprägten Gegenden Galiläas. Schon hier findet man freilich die Rede von der „Stadt auf dem Berg“ (vgl. Mt 5,14). Spätestens mit seinem Aufbruch nach Jerusalem rückt die Stadt ins Zentrum. Hier ereignen sich Kreuzestod und Auferstehung, hier nimmt die Urgemeinde ihren Sitz. Die Stadt selbst wird zum Kontext des sich ausbreitenden Glaubens an den vom Kreuzestod Auferstandenen. Mit Antiochien entsteht neben Jerusalem ein zweites frühchristliches Zentrum. Von hier aus wird Paulus sein Werk der Heidenmission starten; seine Missionsmethode ist ohne die Stadt als kommunikatives Zentrum der Antike gar nicht denkbar. Die Stadt an sich wird zum prägenden Element der frühchristlichen Verkündigung – als Umfeld, in dem sie sich ereignet, aber auch als Metapher für das Ziel der christlichen Hoffnung: das himmlische Jerusalem.
Der aus drei Teilen bestehende Kurs geht dieser vielschichtigen Bedeutung der Stadt im Neuen Testament nach.

Der Vortrag wurde am 10. Januar 2020 im Rahmen des Grundkurses I (Neues Testament) der Erzbischöflichen Bibel- und Liturgieschule Köln gehalten. Es spricht Dr. Werner Kleine.

Thesenpapier (pdf) zum Vortrag