Krisis? What Krisis?

Wie in jedem ordentlichen Drama geht es auch hier um einen großen Verlust und um die (scheinbare) Unmöglichkeit, an der gegenwärtigen Situation irgendwas ändern zu können. Ein fast übermächtiges Warum steht im Raum – unmittelbar als Anklage nach ganz oben formuliert. In einem inneren Dialog erwächst der Kläger jedoch zu seinem eigenen Anwalt.

Bei Euch
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Krisis? What Krisis?
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Der vielfache sexuelle Missbrauch durch Kleriker bedeutet für die Betroffenen ein oft lebenslanges Trauma. Die Täter hingegen wollen sich nur allzu oft nicht ihrer Verantwortung stellen. Dem Gericht werden sie damit nicht entgehen.

Wie in jedem ordentlichen Drama geht es auch hier um einen großen Verlust und um die (scheinbare) Unmöglichkeit, an der gegenwärtigen Situation irgendwas ändern zu können. Ein fast übermächtiges Warum steht im Raum – unmittelbar als Anklage nach ganz oben formuliert. In einem inneren Dialog erwächst der Kläger jedoch zu seinem eigenen Anwalt. Er belegt quasi anhand von Bibelfragmenten, dass er von Gott verlassen worden ist. Hörbar unterstrichen wird das durch gegenläufige Soundeffekte, die den Kläger immer klarer und deutlicher werden lassen, während die geflüsterten Bibeltexte zunehmend verwässern. Das abschließende lapidare Mea Culpa verweist auf die Art und Weise, wie aktuell von Seiten der Katholischen Kirche mit den Opfern umgegangen wird.

Text und Vocals: Jörg Degenkolb-Değerli
Produziert von kck42

Herausforderungen (Bei Euch – Folge 69 – 13.2.2021)

Der moderne Mensch ist schnell gekränkt. Die Zumutung eines kleinen RNA-haltigen Fettkügelchens bringt sein Selbstbild ins Wanken. Früher soll ja Beten geholfen haben, jetzt sollen es die Politiker richten – aber zügig. Man möchte schließlich zurück zur Normalität. Das Fortdauern alter Zustände aber ist nicht nur kein Fortschritt. Die Sehnsucht nach der Nicht-Veränderung ist auch Ausweis einer geistigen Sesshaftwerdung, die Teil jenes Problems ist, die die pandemische Verbreitung des Corona-Virus erst möglich macht. Bemerkenswert ist der ideologieübergreifende Rückgriff auf altbewährte Erklärungmuster. Auch die zeigen Fortdauern, aber keinen Fortschritt. Dabei wären gerade in einer Krise wie der Corona-Pandemie Phantasie und Visionen gefragt, ein echter geistiger Fortschritt zu neuer Erkenntnis.

Bei Euch
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Herausforderungen (Bei Euch - Folge 69 - 13.2.2021)
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Der Podcast der Katholischen Citykirche Wuppertal

#kck42 #beieuch – www.kck42.de/beieuch

Der moderne Mensch ist schnell gekränkt. Die Zumutung eines kleinen RNA-haltigen Fettkügelchens bringt sein Selbstbild ins Wanken. Früher soll ja Beten geholfen haben, jetzt sollen es die Politiker richten – aber zügig. Man möchte schließlich zurück zur Normalität. Das Fortdauern alter Zustände aber ist nicht nur kein Fortschritt. Die Sehnsucht nach der Nicht-Veränderung ist auch Ausweis einer geistigen Sesshaftwerdung, die Teil jenes Problems ist, die die pandemische Verbreitung des Corona-Virus erst möglich macht. Bemerkenswert ist der ideologieübergreifende Rückgriff auf altbewährte Erklärungmuster. Auch die zeigen Fortdauern, aber keinen Fortschritt. Dabei wären gerade in einer Krise wie der Corona-Pandemie Phantasie und Visionen gefragt, ein echter geistiger Fortschritt zu neuer Erkenntnis.

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Bei Euch (Folge 36 – 22.5.2020)

Krisen durchlaufen verschiedene Phasen. Darin ähneln sie der Trauer. Auf den ersten Schock folgen Verleugnung, Frustration und Wut, ja, sogar Depression. Erst danach kann man den Blick nach vorne wenden. In Trauer und Krisenerfahrungen sind diese Phasen normal. Schwierig hingegen wird es, wenn man in solchen Phasen stecken bleibt. Zu einer mündigen Krisenbewältigung gehört deshalb, irgendwann eine Lösung zu suchen. Dabei wird man nicht vor Versuch und Irrtum gefeit sein.

Bei Euch
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Bei Euch (Folge 36 - 22.5.2020)
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Phasenweise

Bei Euch – Das Video-Journal der Katholischen Citykirche Wuppertal in Zeiten der Corona-Pandemie #kck42 #beieuch – www.kck42.de/beieuch

Krisen durchlaufen verschiedene Phasen. Darin ähneln sie der Trauer. Auf den ersten Schock folgen Verleugnung, Frustration und Wut, ja, sogar Depression. Erst danach kann man den Blick nach vorne wenden. In Trauer und Krisenerfahrungen sind diese Phasen normal. Schwierig hingegen wird es, wenn man in solchen Phasen stecken bleibt. Zu einer mündigen Krisenbewältigung gehört deshalb, irgendwann eine Lösung zu suchen. Dabei wird man nicht vor Versuch und Irrtum gefeit sein. Das Schaffen eigener Probleme, die man sonst nicht hätte, ist aber eben kein Lösungsansatz. Wendet man aber den Blick nach vorn auf mögliche Lösungen, können Krisen tatsächlich Zeiten der Entscheidung sein, die zu einer echten Weiterentwicklung führen. Krisenerfahrungen sind – so gesehen – eben immer auch Lernprozesse, bei denen es weniger darum geht, wer für eine Krise verantwortlich ist, sondern wovon Krisen vorangetrieben werden. Die entscheidende Frage wird also sein, wie sich eine solche Krise nicht wiederholt. Es wird ja andere Krisen geben und es hat andere Krisen gegeben, in denen die Menschheit gezeigt hat, dass Krisen zu bewältigen sind. Entscheidend ist dabei durchaus auch die Frage nach der religio – nach der Rückbindung. Über die wird zu reden sein – auch in, mit und durch die Kirche.

Bei Euch (Folge 15 – 2.4.2020)

„Das die verstörendste Lektion, die die anhaltende Virus-Epidemie für uns bereithält: Der Mensch ist viel weniger souverän, als er denkt. Er trägt weiter, was ihm zugetragen wird. Er spricht und weiss nicht, was er sagt. Er taucht auf – und irgendwann verschwindet er wieder von der Erdoberfläche. Das muss er aushalten können, ohne verrückt zu werden.“ – das schreibt der Philsoph Slavoj Žižek in der NZZ vom 13.3.2020. Diese Erfahrung ist ambivalent. Führt sie zur Unfreiheit oder zu einem neuen Aufstehen. Es steht nichts weniger zur Disposition als die Würde des Menschen – und das nicht nur als abstraktes Recht.

Bei Euch
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Bei Euch (Folge 15 - 2.4.2020)
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Würde wieder wohl Würde

Bei Euch – Das Video-Journal der Katholischen Citykirche Wuppertal in Zeiten der Corona-Pandemie #kck42 #beieuch – www.kck42.de/beieuch

„Das die verstörendste Lektion, die die anhaltende Virus-Epidemie für uns bereithält: Der Mensch ist viel weniger souverän, als er denkt. Er trägt weiter, was ihm zugetragen wird. Er spricht und weiss nicht, was er sagt. Er taucht auf – und irgendwann verschwindet er wieder von der Erdoberfläche. Das muss er aushalten können, ohne verrückt zu werden.“ – das schreibt der Philsoph Slavoj Žižek in der NZZ vom 13.3.2020. Diese Erfahrung ist ambivalent. Führt sie zur Unfreiheit oder zu einem neuen Aufstehen. Es steht nichts weniger zur Disposition als die Würde des Menschen – und das nicht nur als abstraktes Recht.